
Ich habe schon immer wahnsinnig gerne gelesen, bereits als Kind habe ich alles verschlungen was mir unter die Augen kam. Ich habe tütenweise die Bücher aus der Stadtbücherei nach Hause getragen, um sie zwei Wochen später wieder zurück zubringen und neue auszusuchen. Schon damals glaubte man mir nicht, dass ich wirklich ALLE Bücher tatsächlich auch gelesen habe.
In der Schule haben wir zusammen als Klasse auch Bücher gelesen. Eines ist mir bis heute noch gut in Erinnerung: Krabat. Das war ein Buch nach meinem Geschmack. Dummerweise war ich immer schneller als meine Klassenkameraden und immer viel weiter als der Rest der Klasse. Manchmal waren das schon langweilige Stunden, ich kannte ja schon alles.
An meiner Lesegeschwindigkeit hat sich bis heute nichts geändert. In guten Zeiten lese ich ein Buch am Tag, wenn es kleinere ebooks sind auch mal zwei. Über Bücher habe ich mich schon immer gerne unterhalten, leider besteht der Rest meiner Familie eher aus Lesemuffel. Darum kam ich auf die Idee, meine Bücher und meine Meinung zu ihnen mit der ganzen Welt zu teilen. Nun ja, die ganze Welt ist es nicht gerade, aber einige Follower habe ich mittlerweile über Facebook und Instagram um mich scharen können. Nicht lange, dann bekam ich Anfragen von Autoren. Ich weiß noch, wie stolz ich auf die erste Anfrage war…

Doch irgendwann ist etwas passiert…..etwa Anfang dieses Jahres. Ich hatte plötzlich keine Lust zu lesen! Was ist bloß passiert? Das kannte ich von mir gar nicht. Irgendwie habe ich mich wohl selbst unter Druck gesetzt. Ich wollte es den Autoren, den Verlagen, meinen Followern, einfach allen Recht machen. Und vergaß dabei mich…
Jeder Blick in mein Bücherregal oder meine Kindle-Bibliothek verschreckte mich so, dass ich schnell weg sah oder das Gerät zuklappte. Jede Mail-Anfrage bescherte mir ein ungutes Gefühl. Ich habe in der Zeit alle Anfragen abgelehnt, auch wenn Bücher dabei waren die ich sehr gerne gelesen hätte. Aber es wäre nicht fair gewesen, auch nicht mir selbst gegenüber.
Ich denke ich habe dieses Auszeit gebraucht. Seit ein paar Tagen bin ich wieder im Flow, habe meinen SUB angepackt und bereits einige Bücher gelesen, ganz ohne Druck. Das posten meiner Rezensionen macht mir wieder Spaß, ich habe hier meinen Blog umgestaltet und tüftel gerade an einer neuen Idee. Manchmal muss man sich einfach die Auszeit nehmen um wieder voll durchstarten zu können. Dazu gehört auch das Nein-Sagen, auch wenn es schwer fällt.
Mein Lese-Frust hat sich wieder in Lese-Lust umgewandelt. Fast ist es so wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten.
Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Kennt ihr diese Phase überhaupt? Würde mich freuen wenn ihr mich an Euren Gedanken dazu teilhaben lasst.
Alles Liebe, Ina
Mir war es auch aufgefallen das ich lange keine Rezi von Dir gelesen habe.
Ich hätte das Problem auch lange zeit, habe aber letzten Urlaub wieder angefangen und es war gut .
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Ja, manchmal muss man sich wohl einfach eine Auszeit nehmen. Meine Auszeit war wohl nötig, aber nun ist gut, dass sie wieder vorbei ist. Ein Leben ohne Bücher/ ohne lesen kann ich mir nicht vorstellen 😦
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Liebe Ina, ein fruchbringendes Betätigungsfeld befindet sich manchmal in einer Art Übergangsmodus; auf einmal gibt es ein Dazwischen. Wo der Stop des bisher so vertrauten „Flusses“ herrührt, meistens weiß man es nicht. Man sieht sich fragend, manchmal verwundernd. Dann dauert diese Zwischenphase, solange sie dauern muss. Und auf einmal gibt es ein Davor und ein Danach. Das Danach ist dann spannender, anders, zielorientierter und nicht selten, wie auch in deinem Fall, mit Ideen gespickt. Ich lese auch viel, aber viel mehr schreibe ich. Auch die Autoren kommen in solch eine Position, – und die meisten auch gestärkt wieder heraus. Das es uns genauso geht, kann man hier beim Elektrischen Engel gut nachlesen:https://elektrischerengel.com/2020/03/04/der-ruf-und-der-widerstand/ Liebe Grüße und noch viele Ideen für deine mit Liebe und Herzblut geführte Seite! Dorit Mitev
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Liebe Dorit,
vielen Dank für Deine netten Zeilen. Es ist schön zu lesen, dass man nicht alleine ist, dass es anderen ebenso oder so ähnlich ergeht. Und das es immer einen Ausweg aus der „Unlust“ gibt 😉
LG
Ina
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Ich bin auch eine totale leseratte. Ich lese wirklich gerne und tauche gerne in die Welt eines Buches ein aber Mitte letzten Jahres hat es bei mir genauso begonnen wie bei dir. Alles wurde schwerfälliger und die Bücher bleiben eher im Regal stehen anstatt gelesen zu werden. Es ist nicht so das ich nicht ehe gerne lese. Ich lese immernoch unglaublich gerne und trauere den alten Zeiten nach indem ich täglich Bücher las bis mitten in die Nacht. Es ist ziemlich frustrierend wenn man weiß wie viel Spaß es einem mal gemacht hat. Ich denke das ist so ähnlich wie eine lang andauernde schreib Blockade. Hoffen wir mal das es früher oder später wieder so wird wie früher.
Ich hab auf jeden Fall Hoffnung und mach dir nicht so viel Druck 😉
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Ich mache mir da jetzt einfach keinen Streß mehr. Ich habe gelernt, Bücher abzulehnen wenn ich keine Zeit zum lesen habe. Ein ewig großer Stapel von Rezensionsexemplaren muss nicht sein. Seitdem geht es wieder, auch wenn ich immer noch nicht täglich lese.
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