Marciniak, Stefan – Höllensturz: Die mysteriösen Fälle des Commissaire Dabert (Band 3)

Höllensturz: Die mysteriösen Fälle des Commissaire Dabert (Band 3) – Stefan Marciniak

Müde schauen die Soldaten wie auch die Fischer in ihren Booten in den Himmel. Wieder einmal fliegen Flugzeuge über sie hinweg. In einer der Maschinen läuft ein junger Lieutenant durch den Lagerraum. Vorbei an Säcken, aus denen ein Wimmern dringt. Aufständische sind das, die über dem Meer beseitigt werden sollen. Im vorbeigehen tritt er immer wieder gegen die Säcke, in Gedanken bei seiner geliebten Meryem, die schwanger auf ihn wartet. Plötzlich hält er inne. Aus einem der Säcke dringt ein Schluchzen, das einer Frau gehört…

Christian Dabert scheint hier auf den ersten Blick nachdenklicher, fast schon melancholisch, als ich es von den beiden vorhergehenden Bänden gewohnt bin. Er sieht sich selbst auf dem Zenit seines Lebens. Dennoch hat er nichts von seiner Schärfe verloren, und auch von seiner Libido.

Auch im dritten Teil spart der Autor nicht mit Details. Sei es bei der Leichenauffindung, der Beschreibung der Landschaft, den Schrecken der Vergangenheit und der Gegenwart. Den Beweggründen des Commissaire widmet Stefan Marciniak hier nun mehr Zeilen, diese helfen die Hintergründe zu verstehen, warum er so handelt wie er eben handelt und erklärt auch einige Reaktionen seinerseits. Dennoch fehlt noch der gewisse Funke um ihn mir sympathisch erscheinen zu lassen. Ich mag ihn und seine unorthodoxe Ermittlungen, menschlich weiß ich allerdings nicht so recht wo ich ihn einordnen soll. Das mag zum Teil auch an seiner bereits weiter oben angesprochenen Libido liegen. Egal ob zu Hause mit seiner Frau, beim Ermitteln oder auch als Opfer, irgendwie ist er immer Dauergeil. Wer die anderen Bände kennt, weiß das Dabert und seine Freundin eine besondere Beziehung haben, dennoch war mir das stellenweise too much.

Die Gräueltaten der Vergangenheit, die Schrecken des Algerienkrieges sind wie gewohnt hervorragend recherchiert und herausgearbeitet. Einfach bewundernswert wie es dem Autor wieder gelungen ist, alles miteinander zu einem spanndenden Thriller zu verbinden. Ein Schockmoment zu Beginn stimmte mich schnell auf die Geschichte ein, die Spannungskurve steigt schnell an, flacht zwischendrin etwas ab um dann zum Ende hin wieder gewaltig Fahrt aufzunehmen. Dabert entwickelt sich hier fast schon zum „James Bond der Bretagne“, so actionreich ist das Buch. 

Dieses Buch ist zwar das dritte einer Reihe, kann aber aufgrund der abgeschlossenen Fälle auch einzeln gelesen werden. Dennoch empfehle ich, alle drei Bände zu lesen, um die familiären Hintergründe besser zu verstehen.

  • 258 Seiten
  • Verlag: Independently published (6. Juli 2019)
  • ISBN-10: 1078449724 ISBN-13: 978-1078449724

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Vielen herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar

Rezension zu Band 1: Satisfaktion

Rezension zu Band 2: Übertötung

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